Start Reisetipps für Ischia Thermen Poseidon-Gärten auf Ischia: Erfahrungsbericht

Thermen Poseidon-Gärten auf Ischia: Erfahrungsbericht

Wenn ihr auf Ischia seid, könnt ihr euch an einigen Orten im heilsamen Thermalwasser der Insel entspannen – beispielsweise im Thermalbad „Poseidon-Gärten“. Es liegt in der wunderschönen Bucht von Citara und ist ein Ort, an dem ihr mit allen Sinnen entspannen könnt. Während ihr die erholsame Wärme des Thermalwassers genießt, könnt ihr auf den Strand von Citara und die mit exotischer Flora bepflanzte Anlage an einem Felshang blicken und so gleichzeitig die Natur genießen. Was euch in den Bädern erwartet, wieviel der Eintritt kostet, was ihr beachten müsst, und welche Tipps man im Vorfeld wissen solltet, erfahrt ihr in diesem Artikel über die Poseidon-Gärten auf Ischia.

Geschichte der Poseidon-Garten

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Seit über 2.500 Jahren kommen Touristen nach Ischia, um in den heißen Quellen zu baden. Das Wasser stammt aus dem Innersten der Insel und ist für seine einzigartige heilende Wirkung bekannt. Die „Poseidon-Gärten“ wurden allerdings erst 1959 als erstes Thermalbad Ischias eröffnet. Der Gründer des Bades, Humanmediziner Gernot Walde, wollte die wunderschöne Umgebung und das einzigartige, heilsame Wasser nutzen, um ein wahres Entspannungspaket für die Besucher seiner Therme zu schnüren. Damit war er der später aufkommenden Wellness-Bewegung weit voraus. Die folgenden Besitzer verliehen den Gärten ein neues Konzept und modernisierten die natürlichen Parkanlagen in der Umgebung. Die heutige Besitzerin Lucia Maria Veronika Beringer achtet bei der Pflege der Außenanlagen immer darauf, dass die Umwelt respektvoll in das Konzept eingebunden wird.

Das Thermalwasser auf Ischia und seine heilende Wirkung

Die heilende Wirkung des Thermalwassers der Poseidon Therme auf der Insel Ischia ist dem vulkanischen Ursprung Ischias zuzuschreiben, welcher das Thermalwasser besonders mineralhaltig werden lässt.

Neben Erfrischung ist bekannt, dass das Thermalwasser auch das körperliche und das geistige Gleichgewicht wieder in Einklang bringt. Dafür verantwortlich ist zum einen das salz-brom-jodhaltige Wasser und zum anderen das salz-akali-sulfat-haltige Wasser. Darüber hinaus enthält das Thermalwasser auch Spuren von Magnesium, Kalzium sowie Lithium und viele weiteren heilenden Bestandteile.

Nachweislich hilft so ein Besuch in dieser Therme bei vielen Beschwerden, wie zum Beispiel chronische Atembeschwerden. Aber auch bei Beschwerden, die sich auf das gesamte Knochensystem beziehen, hilft dieses Thermalwasser. Hierzu zählen Arthrose, Sehnenentzündungen oder aber auch Schmerzen an der Wirbelsäule und ähnliches. Auch Folgebeschwerden von Knochenbrüchen lassen sich nachweislich verringern, genau wie gynäkologische Probleme. Besonders ratsam ist ein Besuch bei dermatologische Erkrankungen wie Akne, Neurodermitis, Psoriasis oder aber bei Ekzemen. Auch Empfehlenswert kann ein Besuch der Therme bei diversen Blutgefäßstörungen sein, die anschließend sichtlich zurückgehen. Erfreulich ist, dass das Thermalwasser auch bei der unbeliebten Cellulitis helfen kann.

Jeder kann aufgrund seiner individuellen Beschwerden ein persönlich zusammengestelltes Baderitual durchführen. Dies ist möglich, da es viele verschiedene Becken mit unterschiedlichem Salzgehalt und unterschiedlichen Temperaturen (28° C bis 40° C) gibt.

Erfahrungsbericht Poseidon-Thermen auf Ischia

Die Thermen erreicht ihr am besten mit dem Bus Nummer 5, dessen Endstation die „Poseidon-Gärten“ sind. Hier kann man sich nicht verfahren. Der etwas unscheinbare Eingang – der nicht wirklich vermuten lässt, wie schön die Gärten sind – befindet sich nur 50 Meter entfernt von der Bushaltestelle.

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Am Ticketschalter müsst ihr den Eintritt bezahlen. Gegen 5 € Kaution bekommt ihr ein Armband, mit dem ihr am Tag des Besuches jederzeit in den Park reinkommt. Ihr könnt also zum Strand gehen oder in der Stadt etwas essen und später dann wieder ins Thermalbad zurückkommen.

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Am Eingang des Parks befinden sich zahlreiche Umkleidekabinen. Eure Sachen könnt ihr in Staufächern einschließen. Achtung: das Schließen kostet 1 €! Verstaut also nur die Sachen, die ihr ganz sicher nicht braucht und nehmt den Rest mit. Ansonsten müsst ihr bei jeder Öffnung 1 € zahlen.

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Nach dem Umkleiden heißt es erst einmal einen Überblick zu bekommen. Es gibt so viele Bäder, das man zuerst einmal etwas desorientiert ist! Abhilfe schaffen die Karten des Parks, die an verschiedenen Orte aufgestellt sind. Am Eingang des Parks (direkt nach den Kassen gibt es auch Faltpläne zum Mitnehmen).

Habt ihr euch für ein Schwimmbad entschieden, könnt ihr nun dort hingehen. Ich habe mit einem Bad im „klassischen“ Olympia-Becken angefangen (kein Thermalwasser, sondern normales Meerwasser).

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Danach sind wir in die verschiedenen Thermalbäder gegangen. Dabei sollte man darauf achten, zuerst einmal mit den nicht so warmen Bädern anzufangen (26°C oder 28°C) und die Temperaturen dann progressiv zu steigern (bis 36°C oder 40°C). Laut Angaben des Flyers vom Poseidon-Gartens sollte man nicht mehr als 1 Stunde einplanen, um die verschiedenen Bäder zu durchlaufen. Danach ist eine Stunde Erholung empfohlen, bevor man erneut die Bäder aufsuchen kann.

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Erholen könnt ihr euch auf den Liegestühlen, die es hier an jeder Ecke gibt. Alle Liegen haben einen Schirm oder befinden sich unter exotischen Pflanzen. Auch die Pflanzenvielfalt beeindruckt. Man hat teilweise das Gefühl, sich im Garten Eden zu befinden oder in der paradiesischen Zukunft des bunten 50er-Jahre-Films die „Zeitmaschine“. Die Anlage ist wirklich wunderschön und man könnte hier Tage verbringen.

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Nachdem ihr euch auf den Liegen ein wenig erholt habt, könnt ihr die Anlage erkunden. Im oberen Bereich befindet sich ein ganze Reihe von Kneipp-Becken (40°C) und den dazugehörigen Erfrischungsbädern (15°C). Es gibt auch am Felsen, von dem man eine schöne Aussicht über den Garten hat, eine Sauna bzw. Hammam.

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Wer etwas trinken oder essen möchte, kann ein Restaurant, eine Snackbar oder auch einen Weinkeller aufsuchen. Die Preise für das Essen sind normal. Für einen Teller Spaghetti Bolognese zahlt ihr zum Beispiel 7 €. Auch die Getränkepreise sind nicht höher als woanders auf Ischia.

Nachdem der Forschungsdrang gesättigt wurde heißt es dann einfach nur noch entspannen, baden und den schönen Park genießen!

Meine Tipps für die Poseidon-Gärten auf Ischia

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Früh da sein! Es lohnt, am Tag des Besuches etwas früher aufzustehen. Das Thermalbad öffnet bereits um 9 Uhr und zu dieser Zeit sollte man auch schon vor Ort sein. Wer noch müde ist, kann vor Ort ein kleines Nickerchen unter Palmen machen. Wer ihr früh da seid, habt ihr zwei Vorteile:

  • Ihr habt genügend Zeit, um wirklich vor eurem Tag zu profitieren: Man kann sich in vielen verschiedenen Becken baden, etwas essen, an den Strand gehen, sich ausruhen, etwas lesen usw. Je früher ihr kommt, desto mehr Zeit habt ihr, um euren Aufenthalt voll auszukosten.
  • Am Nachmittag ist es etwas voller: Ab 13 Uhr ist der Eintritt günstiger, sodass einige Besucher erst am Nachmittag die Thermen besuchen. Dementsprechend ist es ab ca. 14-15 Uhr etwas voller. Der Park ist jedoch so groß, dass sich das Ganze verläuft. Trotzdem ist es vorteilhafter morgens da zu sein, da man sich dann die besten Plätze aussuchen kann und von der absoluten Ruhe im Bad profitieren kann.

Badekappe nicht vergessen! In den Poseidon-Thermen herrscht Badekappen-Pflicht. Wer keine Kappe dabei hat, kann eine im Souvenir-Geschäft für 2,50 € kaufen. Es reicht auch, wenn ihr eine Mütze im Bad trägt. Damit kann man dann aber nicht den Kopf unters Wassers tun.

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Essen mitnehmen: Es gibt eine Snackbar und ein Selbstbedienungsrestaurant im Park. Das Essen im Restaurants war nur ok, die Snackbar habe ich nicht getestet. Etwas unangenehm war das Stück Plastik, das ich in meinem Nudelteller gefunden habe… Das ist sicherlich nur etwas Pech, zumal Service, Freundlichkeit und Sauberkeit ansonsten nicht zu beanstanden waren. Trotz allem empfehle ich, ein Picknick mitzunehmen. Es werden keine Taschenkontrollen am Eingang durchgeführt und ich habe auch keinen Hinweis gefunden, dass das Mitführen von essen verboten ist.

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Kinder zu Hause lassen! Das klingt zwar komisch, doch den Poseidon-Garten besucht man am besten ohne Kinder. Der Zugang zu den Thermalbädern ist Kindern nicht gestattet – so wie es auf zahlreiche Plakaten auch deutlich gekennzeichnet ist. Das hat sicherlich nichts damit zu tun, dass Kinder unerwünscht sind, sondern vielmehr, dass Thermalbäder für Kinder nicht so gut sein soll. Einige Bereiche und Becken sind jedoch für Kinder erlaubt, wie zum Beispiel der normale Schwimmingpool oder ein Planschbecken für die ganz kleinen Kids. Diese Bereiche sind auf der Karte gekennzeichnet.

Fazit – Lohnen sich die Poseidon-Gärten?

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Für die Thermen Poseidon-Gärten spreche ich eine absolute Empfehlung aus! Ich war zunächst ein wenig skeptisch und hatte kein Lust den ganzen Tag mit kranken, alten deutschen Urlaubern zu verbringen. Der Besuch der Thermen hat sich jedoch als eines der Highlights meiner Ischia-Reise herausgestellt.

Die Thermen sind wirklich wunderschön und man kann hier unter Sonnenschirmen und tropischen Pflanzen in aller Ruhe entspannen und seinen Urlaub genießen. Die 20 verschiedenen Becken sollten für Thermalbad-Fans eine ausreichende Auswahl darstellen. Die Landschaft, fast schon ein botanischen Garten ähnelt ist außerdem paradiesisch schön!

Alternativen zu den Poseidon-Gärten

Negombo-Thermen

Negombo Thermalbad Ischia

Es gibt zahlreiche Thermalbäder auf Ischia. In erster Linie wurden mir in unserer Pension neben den Poseidon-Gärten die Negombo-Thermen empfohlen. Auch dieser Thermalpark beeindruckt mit exzellenten Reviews auf TripAdvisor. Die Negombo-Thermen liegen in der Nähe der San Montana Bucht und sind an bzw. auf die Felswand gebaut. Während die Poseidon-Gärten wie ein botanischer Garten angelegt sind, ähneln die Negombo-Thermen eher einer tropischen Urwald-Landschaft. Die ist auf die sehr interessante Geschichte der Negombo-Thermen zurückzuführen. Als der Gründer des Parks mit dem Boot auf Ischia ankam, war er von der starken Ähnlichkeit zwischen der San Montano Bucht und der Negombo-Bucht auf Sri Lanka beeindruckt. Der Name und auch das „Design“ des Parks sind also eine Anspielung auf eine Bucht am Ende der Welt!

Baia de Sorgeto

Strand Baia di Sorgeto Ischia (2)

Zugegeben, 32 € Eintritt für die Poseidon-Gärten sind nicht ganz günstig! Wer vom Thermalwasser auf Ischia profitieren möchte, ohne so viel Geld auszugeben, sollte sich sich die Bucht „Baia de Sorgeto“ etwas genauer anschauen! Es ist nämlich der einzige Ort auf Ischia, wo man kostenlos im Thermalwasser baden kann. Das heiße vulkanische Wasser mündet hier im Meer. Wer in den kleinen Steinbecken am Ausgang der Grotte badet, kann gratis von den Vorzügen eines Thermalbads profitieren. Auch wenn ihr die Poseidon-Gärten oder die Negombo-Thermen besucht – der Abstecher zur ungewöhnlichen Baia de Sorgeto-Bucht lohnt sich auf jeden Fall. Merh darüber in meinem Artikel Die schönsten Strände auf Ischia.

Die Mythen rund um das Thermalwasser auf Ischia

Zu guter letzt noch zwei interessante Mythen rund um das Thermalwasser auf Ischia!

Nicht immer war die Insel nicht so beliebt wie heute. Bis zum 16. Jahrhundert besuchten viele Menschen die heißen Quellen der Phlegräischen Felder, einem Vulkangebiet nahe Neapel. Am 29. September 1538 änderte sich jedoch alles: Durch ein Erdbeben und die darauffolgende achttägige vulkanische Aktivität bildete sich der Monte Nuovo, zu Deutsch neuer Berg. Er schnitt einen Vulkrankater, der zuvor mit Wasser gefüllt gewesen war, vom Meer ab und die Thermalquellen bildeten sich immer weiter zurück, bis sie schließlich ganz versiegten. Daraufhin reisten immer mehr Menschen nach Ischia, um dort die heilende Wirkung des Thermalwassers zu nutzen.

Strand Baia di Sorgeto Ischia (1)

Doch Früher erklärten sich die Menschen die Entstehung der Quellen auf Ischia noch ganz anders! Und die Mythen haben bis heute überdauert: So besagt eine Legende, dass der Riese Tifeos damals mit Jupiter um den Olymp gekämpft haben soll. Er verlor, fiel auf die Erde und landete im Inneren der Insel. Er bat die Schönheitsgöttin Venus Citerea um einen Gefallen: Sie sollte Jupiter für ihn um Verzeihung bitten. Vor Reue weinte der Riese und Jupiter verzieh ihm. Daraufhin verwandelte er seine Tränen in das heilende Thermalwasser.

Auch um die Quelle Citara rankt sich eine mythologische Entstehungsgeschichte. Sowohl die Venus Citerea als auch die Todesgöttin Persephone waren in Adonis verliebt. Als er starb, bat die Venus bei Jupiter darum, ihn wieder lebendig zu machen. Daraufhin entschied er, dass Adonis die eine Hälfte eines Jahres im Reich der Lebenden und die andere im Reich der Schatten verbringen sollte. Die Venus Citerea trauerte auf Ischia um den toten Adonis und weinte um ihn. Aus ihren heißen Tränen entstand die nach ihr benannte Quelle Citara.

Die Thermalwasser auf Ischia: eine natürliches Phenomen oder das Werk der Götter? Egal – es fühlt sich auf jeden Fall himmlisch gut an! 🙂

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