Die Caracalla-Thermen gehören zu den größten Thermen-Anlagen aus der Zeit der Römer. Etwa 1800 Jahre bestehen die antiken Badeanlagen nun schon und sind damit natürlich eine interessante Sehenswürdigkeit in Rom. Vor allem die lange Geschichte, die sich vor Ort an jedem Stein und jedem Bauwerk sehen lässt, ist beeindruckend. Wer auf der Suche nach dem passenden Ziel für einen Ausflug ist, sollte sich in jedem Fall dieses Ziel mit auf die Liste nehmen. Die Anlagen sind nicht nur in Hinblick auf ihre Geschichte einmalig, sondern auch ein großartiges Beispiel für die Handwerkskunst, die die Römer bereits in der damaligen Zeit geleistet haben. Sind die Thermen behindertengerecht? Wie lange dauert der Besuch? Was sind die Öffnungszeiten und Eintrittspreise? In diesem Artikel erfahrt in alles über die Besichtigung der Caracalla-Thermen in Rom.
Geschichte der Caracalla-Thermen
Etwa im Jahr 216 unter dem Kaiser Caracalla wurden die ersten Anlagen fertig gestellt. Es handelte sich dabei um öffentliche Bäder, die auch für die restliche Bevölkerung von Rom geöffnet waren und nicht einfach nur dem Adel vorbehalten waren. In den folgenden Jahrhunderten erfolgten Ausbauten und Anbauten jeder Art, die Dekoration wurde ausgearbeitet und vor allem der römische Marmor spielte hier eine Rolle. Manche Zeitzeugen sahen sie als eines der Wunder Roms. Die Gründe dafür, lassen sich noch heute in den Anlagen sehen, auch wenn ein Großteil der Kunstwerke im Laufe der Zeit geraubt wurde und verloren gegangen ist.
Besichtigung der Caracalla-Thermen: Erfahrungsbericht
Auch wenn die Anlage bereits seit dem 12. Jahrhundert als Steinbruch für den Ausbau der Stadt genutzt worden sind, sind sie bis heute ein beeindruckendes Bauwerk und ein Denkmal der Zeitgeschichte für die Kunst der Römer in Hinblick auf Bau und Architektur. Das weitläufige Gelände verbindet noch heute die verschiedenen Badehäuser und Gebäude, die einst auf diesem Grundstück zu sehen waren. Denn es handelte sich nicht einfach nur um Thermen, sondern eigentlich um ein Konstrukt, das einer Freizeitanlage gleichte. Neben den Bädern gab es Bibliotheken, Gärten, Restaurants und, wenn man den Geschichten glaubt, sogar ein Bordell, das sich auf dem gleichen Gelände befunden hat.
Zum Bedauern aller Beteiligten sind viele kleine Zauber, die das Gebäude einst so interessant gemacht haben, im Laufe der Zeit verschwunden. Wer zum Beispiel durch den Haupteingang in die großen Räume der Thermen läuft, hätte in früheren Jahren ein riesiges Kuppeldach über sich sehen können, das reichlich mit Marmor, Fresken und anderen Dekorationen versehen war. Noch heute lässt sich der Aufbau des Geländes mit seinen hohen Mauern und vielen kleinen Nebenanlagen sehen. Wer ein wenig mehr als nur die Ruinen der Anlage ansehen möchte, hat aber auch in der heutigen Zeit gute Möglichkeiten, den Zauber der Anlage auf sich wirken zu lassen.
Bereits 2012 hat zum Beispiel ein Museum geöffnet, das in die Unterwelt der einst so wichtigen Anlage für Rom führt. In den Tunneln, die einst alleine für das Gebäude angelegt worden sind, finden sich Zeugnisse aus den Ausgrabungen. Einst haben hier die Mitarbeiter und Sklaven dafür gesorgt, dass das Wasser über ihnen eine angenehme Temperatur hatte. Ein weiteres Highlight der damaligen Zeit ist auch heute noch zu sehen und wird gepflegt: Der Park, der rund um die alten Thermen zu sehen ist, war ebenfalls bereits in der damaligen Zeit angelegt worden und lockt noch heute die Touristen wie die Einheimischen zu diesen tollen Ruinen in Rom.
Fazit
Ich war sehr angenehm überrascht. Üblicherweise mache mich alte Steine und Ruinen nicht unbedingt so an, doch ich muss sagen, dass mir die Besichtigung doch sehr gefallen hat. Besonders die immense Größe der Ruine beeindruckt auch heute noch – fast mehr als das Kolosseum. Auch wenn es auf den Fotos hier in dem Artikel nicht unbedingt so sichtbar ist: Einige Überreste von Mauern sind teilweise 40-50 Meter hoch, was einen nur erahnen lässt, wie beeindruckend die Bäder damals gewesen sein müssen.
Einen Audioguide habe ich nicht genommen, da die Zeit an dem Tag leider etwas knapp war, doch viele Informationen waren auf den verschiedenen Tafeln zu finden, die an vielen Orten innerhalb der Ruine platziert wurden. Achtung: Der Infos sind nur auf englisch und italienisch verfügbar. Falls ihr deutsche Erklärungen möchtet, empfehle ich euch eher den Audioguide zu nehmen.
Wie lange dauert die Besichtigung?
Ohne Audioguide bin ich in ca. 35 Minuten durch die Ruinen gegangen. Rechnet mit Audioguide ca. 45/50 Minuten. Die Besichtigung ist zeitlich nicht begrenzt, ihr könnt euch also in aller Ruhe alles anschauen und euch so lange in dem Areal aufhalten, wie ihr möchtet.
Nach der Besichtigung könnt ich euch noch in den großen Park vor der Thermen ausruhen (innerhalb der Areals) und dort gegebenenfalls picknicken. Wenn man sich Zeit lässt, kann man auch durchaus 1,5 Stunden oder mehr in den Caracalla-Thermen verbringen. Einige Touristen haben auf den schönen Bänken im Schatten auch ein kleines Nickerchen gemacht. Die Anlage ist sehr ruhig. Hier kann man sich sehr gut vom quirligen Stadtzentrum von Rom erholen und schön entspannen.
Sind die Thermen von Caracalla behindertengerecht?
Ja, die Thermen sind behindertengerecht! Personen mit Gehbehinderung sollten jedoch wissen, dass die Ruine ziemlich groß ist und man viel gehen muss. Rollstuhlfahrer können alle Bereiche besichtigen. Es gibt keine Treppen. Wo Höhenunterschiede zu überwinden sind, wurden Rampen installiert.
Achtung beim Rollen: Der Boden ist teilweise ein wenig kieselig und uneben, sodass das Schieben bzw. das Rollen auch mal ein klein wenig anstrengender sein kann.
Eintrittspreise für die Caracalla-Thermen & Tickets
Der Eintrittspreis beträgt 8 €. Gratis ist die Besichtigung für Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahre. Ermäßigter Eintrittspreis für Jugendliche 18 bis 25 Jahre, die aus einem Land der EU stammen.
Der Eintritt ist für alle Besucher kostenlos am ersten Sonntag im Monat.
Tickets bekommt ihr über Tiqets oder GetYourGuide.
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Öffnungszeiten der Caracalla-Thermen
Ähnlich wie beim Kolosseum sind die Öffnungszeiten der Caracalla-Thermen abhängig von der Jahreszeit und den Monaten. Einen Überblick findet ihr in folgender Tabelle:
Datum | Öffnungszeiten |
---|---|
2. Januar bis 15. Februar | 9 Uhr – 16:30 Uhr |
16. Februar bis 15. März | 9 Uhr – 17 Uhr |
16. März bis letzter Samstag im März | 9 Uhr – 17:30 Uhr |
Letzter Sonntag im März bis 31. August | 9 Uhr – 19:15 Uhr |
1. September bis 30. September | 9 Uhr – 19 Uhr |
1. Oktober bis letzter Samstag im Oktober | 9 Uhr – 18:30 Uhr |
Letzter Sonntag im Oktober bis 31. Dezember | 9 Uhr – 16:30 Uhr |
Der Ticketschalter schließt eine Stunde früher.
Geschlossen ist die Anlage immer am Montagnachmittag (ab 14 Uhr, letzter Einlass 13 Uhr). Einige Teile der Caracalla-thermen kann auch schon am Montag morgen nicht mehr besichtigen. Von einem Besuch am Montag ist deswegen abzuraten.
An Feiertagen sind die Carcalla-Thermen geöffnet, außer am 1. Januar und 25. Dezember.
Wo liegen die Caracalla-Thermen?
Die Caracalla Thermen liegen an der Adresse: Viale delle Terme di Caracalla 52. Anfahrt entweder mit der Metro (Linie B, Haltestelle „Circo Massimo“) oder mit dem Bus (Linien 760 und 628).
Der Eingang der Anlage befindet sich an der Kreuzung Viale delle Terme di Caracalla / Via Antonina.
Hallo Roman,
ganz tolle Seite, großes Lob an Dich!!
Ich möchte die Caracalla Therme jetzt im August besuchen. Wäre es sinnvoll, vorher Tickets zu reservieren? Ich fürchte, dass halt im August alles etwas überlaufen ist.
Danke für Deine Hilfe!
Herzliche Grüße
Sabine
Hallo Sabine,
die Caracalla-Thermen sind nicht so überlaufen wie Kolosseum/Vatikan. Du kannst, musst aber keine Tickets im Voraus kaufen 🙂
Viele Grüße,
Roman
Hallo Roman,
wie ist denn die nächtliche Verkehrsanbindung der Thermen? Wenn ich richtig recherchiert habe führt die letzte Metro um 23.30 Uhr. Ich überlege, eine Opernaufführung in den Caracalla-Thermen zu besuchen, die nach Mitternacht endet, und müsste zurück in Vatikannähe.
Torsten
Hallo Torsten,
abends fahren Busse bzw. Bahnen bis 23:30 Uhr (00:30 Uhr am Fr/Sa-Abend). Vielleicht klappt das ja noch?
Ansonten kannst du die Nachtbusse nehmen, hier der Plan.
Mögliche Verbinung: N2 von Kolosseum nach Termini und dann N5/15 zum Vatikan.
Viele Grüße,
Roman
Hallo Roman,
vielen Dank für die tollen Infos auf deiner Seite! Habe auch schon unsere Paris-Reise mit „parismalanders“ geplant.
Meine Frage zu den Caracalla-Thermen: wie gut sind sie im Juni besucht? Sind beim Ticketschalter mit langen Warteschlangen zu rechnen und soll ich lieber ein Ticket im Vorfeld buchen oder gehts auch spontan?
Vielen herzlichen Dank,
Tanja
Hallo Tanja,
cool, dass ich euch auch in Rom weiterhelfen kann!
Die Caracalla-Thermen sind keines der großen Highlights und dementsprechend geht es auch ohne Tickets 🙂 Wenn es hochkommt würde ich 30 Minuten Wartezeit tippen.
Viele Grüße,
Roman